Wildlife

Egon the Heron

An einem ruhigen Frühsommertag im Türkenschanzpark in Wien besuchte ich meinen gefiederten Freund – ein Dauergast im Park – , den ich „Egon the Heron“ nenne. Schon von Weitem konnte ich ihn auf seinem Stammplatz in den dichten, leuchtend grünen Ästen ausmachen. Majestätisch thronte er dort in seinem Hochzeitskleid, als wäre er der Wächter über das satte Blättermeer.

In der warmen Luft schimmerten seine eleganten, blau-grauen Federn im Sonnenlicht und hoben sich deutlich von den strahlend gelben bis frischen grünen Blättern der umliegenden Bäume ab. Egon zeigte sich an diesem Tag besonders gelassen, fast so, als würde er wissen, dass ich ihn wieder fotografieren wollte.

Vorsichtig richtete ich meine Sony Alpha 7R III aus und montierte das Tamron 500mm-Objektiv. Das lange Teleobjektiv ermöglichte es mir, Egon in all seiner Pracht einzufangen, ohne ihm zu nah zu kommen und ihn zu stören. Durch den Sucher sah ich jede einzelne Feder seines Gefieders gestochen scharf, während er seinen langen Schnabel aufmerksam in Richtung eines plätschernden Brunnens drehte.

Die Ruhe dieses Moments war beinahe magisch: das Rascheln der Blätter im leichten Wind, das gelegentliche Quaken von Fröschen in der Ferne und Egon, der stoisch auf seinem Ast verweilte. Genau diese besondere Stimmung wollte ich mit meinem Foto einfangen. Mit dem 500mm-Tele gelang es mir, die feinen Details seiner majestätischen Silhouette inmitten der üppigen, sommerlichen Blätterpracht zu verewigen.