Landscape

Hidden Peak

Hidden Peak

Der Tag im Rauristal war rau. Dichter Nebel kroch durch die Täler, und die Gipfel lagen verborgen hinter einer schweren Wolkendecke. Ich stand auf einem verschneiten Hang, die Finger klamm, das Sigma Sport 600mm griffbereit. Die Wolken rissen auf, erst kaum merklich, dann mit einer plötzlichen Lücke, die den Blick auf den schroffen Gipfel freigab. Das Licht war sanft, schräg, genau richtig. Die Struktur des Felsens trat hervor, tiefe Risse zeichneten sich ab, während Nebelschwaden wie Geister um die Baumwipfel tanzten. Der Kontrast zwischen der schwarzen Erde, dem weißen Schnee und den dunstigen Schleiern gab der Szene eine fast surreale Tiefe.

Ich spürte den Moment. Der Fokus saß, mein Herzschlag verlangsamte sich – und dann drückte ich ab. Kaum einen Atemzug später zogen sich die Wolken wieder zusammen, als hätten sie mir nur einen flüchtigen Blick auf die Wildheit der Berge gestattet. Doch das Bild war im Kasten – ein zeitloses Fragment einer Landschaft, die nur selten ihre wahre Gestalt enthüllt.